© Dirk Siebers M.A. Prähistoriker
              Sievekingsallee 109 I.
              20535 Hamburg
              
              Vortrag vom 10. 07. 2000 an
              der Universität Hamburg im Kolloquium zur Geschichte der
              Naturwissenschaften, Mathematik und Technik
              
              
              
              Archäologie und
              Chemiegeschichte
              
              Guten Abend meine sehr geehrten
              Damen und Herren, ich freue mich Sie heute zu einem Vortrag so
              zahlreich begrüßen zu dürfen.
              
              Der Beitrag der Chemie und der anderen Naturwissenschaften für
              die archäologische Forschung ist in allen Bereichen groß, sei es
              in den naturwissenschaftlichen Datierungsverfahren, der Analyse
              von Fundmaterialien sowie deren Konservierung. Was aber ist der
              Beitrag der Archäologie zur Erforschung der Geschichte der
              Chemie, der anderen Naturwissenschaften und der Technik bzw.
              Technologie?
              
              Für welche Fragestellungen können Sachquellen und der Apparat
              der Methoden und Techniken der archäologischen Wissenschaften
              herangezogen werden?
              
              Welchen Gebrauch macht die Geschichte der Naturwissenschaften
              heute von den Ergebnissen der archäologischen Forschungen?
              
              
              
              Wenn wir von Archäologie sprechen, müssen wir unterscheiden
              zwischen der Archäologie als Gesamtheit der Wissenschaften von
              den frühen Kulturen und der klassischen Archäologie, die sich
              vor allem mit der Kunst und Architektur des griechischen und römischen
              Bereichs von dem Jahrtausend von etwa 600 vor bis 400 nach
              Christus befasst.
              
              
              
              Die archäologischen Disziplinen unterteilen sich zumeist räumlich
              oder auch zeitlich. Die Vor- und Frühgeschichte erforscht das
              Kulturverhalten früher Menschen anhand der noch vorhandenen Überreste
              und Spuren dieses Kulturverhaltens. Ursprünglich in und für
              Europa entwickelt erstreckt sich die Forschung nun weltweit.
              
              In den letzten Jahren tritt immer mehr die Wechselwirkung zwischen
              Mensch und Umwelt in den Vordergrund der Forschung.
              
              Wie ist die Einwirkung des Menschen auf seine Umwelt gewesen?
              
              War sie auch früher schon zerstörerisch?
              
              Wenn auch nur lokal.
              
              Und wie hat die jeweilige Umwelt das Kulturverhalten der Menschen
              beeinflusst?
              
              So lassen sich moderne archäologische Forschungen zumeist unter
              die Schlagworte: Landschaftsentwicklung, Besiedelungsgeschichte
              und Kulturverhalten fassen. Wobei die Landschaftsentwicklung
              sowohl die natürlichen Umweltveränderungen im Laufe der Zeit wie
              auch die menschlichen Eingriffe untersucht. Die
              Besiedelungsgeschichte beinhaltet großflächige
              Migrationsbewegungen ebenso wie die kleinräumige Verteilung und
              deren Änderung im Laufe der Zeit. Das Kulturverhalten des
              Menschen umfasst alle Lebensäußerungen die nicht streng
              biologisch determiniert sind und in deren Ausgestaltung er mehr
              oder minder frei ist. Einschränkungen liegen auch hier z.T. in
              der Biologie bzw. Physiologie des Menschen. Zum Teil ergeben sie
              sich durch die in einer Gruppe oder Bevölkerung ständig geübte
              Praxis. Ersteres ist z.B. die Notwendigkeit von angepasster
              Kleidung um in einem eiszeitlichen Europa überleben zu können.
              Letzteres ist z.B. die Ausprägung von bestimmten Einzelheiten bei
              der Grablegung verstorbener Gruppenmitglieder. Oder um im Bereich
              der Kleidung zu bleiben, bestimmte Ausprägung von Kleidungsstücken
              oder Verzierungen daran für bestimmte soziale Stellungen oder
              geschlechtsspezifisch.
              
              Ein wichtiger Bereich des Kulturverhaltens sind die bekannten bzw.
              benutzten Technologien und Techniken.
              
              Für die ältesten Zeiten der Menschheitsgeschichte ist dieser
              Bereich auch der für unsere Forschungen zugänglichste. Die sog.
              Steinzeiten wurden nach der Hauptfundkategorie so benannt. Stein
              und damit auch aus ihm hergestellte Werkzeuge und Geräte sind
              sehr gut erhaltungsfähig so dass wir sie auch heute noch
              auffinden können. Zudem sind Steingräte nicht recyclingfähig,
              bei manchen Steingeräten können die Schneidkanten ein oder
              mehrmals nachgeschärft werden, danach sind die Geräte
              unbrauchbar und werden weggeworfen. In Gegenden mit geeignetem
              Rohmaterialvorkommen war es einfacher, sich bei Bedarf die Geräte
              immer wieder neu herzustellen als sie auf Jagdzügen oder
              Wanderungen mit sich herumzuschleppen, so dass auch bei sehr
              geringer Besiedelungsdichte im Laufe der Zeit sehr viele
              Steinartefakte hergestellt wurden und uns bis heute überliefert
              sind. Die nächst häufige Fundgattung aus diesen Zeiten sind
              fossilisierte Knochen, als Reste von Jagdbeute, teilweise zu Geräten
              bearbeitet oder auch Überreste der Menschen selbst. Anderes
              organisches Material ist nur ausnahmsweise bis zum heutigen Tag
              erhalten.
              
              Da für seine Erhaltung ganz besondere Umstände eintreten und
              sich bis heute erhalten mussten. So z.B. eine schnelle Einlagerung
              unter Luftabschluss, z.B. unter Wasser oder vergraben, bei einer
              Einlagerung werden die Materialien reduziert bis sich ein
              Gleichgewichtszustand mit dem Umgebungsmilieu einstellt. Alle Änderungen
              dieses Milieus verursachen weitere Reduktionen des Materials,
              daraus folgt: je gleichmäßiger das Milieu und je weniger Veränderung
              desto länger bleiben die Materialien erhalten. Im allgemeinen heißt
              das, je tiefer etwas lagert desto länger bleibt es erhalten und
              desto schwieriger ist es für den Forscher aufzufinden. Solche
              Fundplätze werden nur zufällig bei großen Baumaßnahmen oder
              bei der Rohstoffgewinnung durch Tagebau angeschnitten, da die
              Kosten einer systematischen Suche nach derartigen Fundplätzen
              nicht aufzubringen wären.
              
              Wenn wir die materielle Ausstattung heute lebender Ethnien mit
              einfacherer Technologie, fälschlich häufig als Naturvölker oder
              heutige Steinzeitmenschen bezeichnen, als Beispiel für frühere
              Verhältnisse nehmen stellen wir fest, dass nur ein geringer Teil
              dieser materiellen Ausstattung aus Stein besteht, der überwiegende
              Teil aus allen möglichen organischen Material, wie etwa Holz,
              Bast, Rinde, anderen Pflanzenfasern und -teilen, Häuten, Haar und
              Leder, Knochen und Horn, Geweih oder Fischgräten, Muscheln, je
              nach den in ihrem Lebensraum verfügbaren Ressourcen. Alle diese
              Materialien werden durch die im Boden ablaufenden chemischen und
              biologischen Vorgänge wesentlich leichter zerstört als Stein, so
              dass wir nur diesen heute noch auffinden können. Stein eignet
              sich besonders um daraus schneidende und spanabhebende Werkzeuge
              herzustellen und wo seine im Vergleich zu organischen Materialien
              höhere Dichte vorteilhaft ist.
              
              OHP Folie - Steinring
              
              Gesetzt den Fall wir fänden bei einer Ausgrabung oder Geländebegehung
              so einen Steinring, wie würden wir seine Funktion interpretieren?
              Zuerst, vor einer Interpretation steht die formale Analyse und die
              Auswertung des Befundes, d.h. des Zusammenhanges dieses Artefaktes
              mit anderen bzw. alle Umstände die mit diesem Fund zusammengehören.
              Also etwa seine Orientierung im Raum, Einlagerung in eine
              bestimmte Schicht, die Frage: kommt das Material des Artefaktes in
              der Nähe des Fundorts vor?, usw. Die formale Analyse bestimmt
              Material, Größe und Gewicht, Herstellungs- und Gebrauchsspuren,
              alles was man messen und objektiv wahrnehmen kann. So könnte man
              z.B. versuchen festzustellen, ob das `Loch im SteinA natürlich
              ist - dann wäre es vermutlich unregelmäßig - oder ob es
              artifiziell ist, z.B. anhand von Bearbeitungsspuren und dann
              weiter verfeinert, von einer Seite ganz durchgebohrt oder von
              beiden Seiten zur Hälfte. Ohne eine Funktionsinterpretation
              vorzunehmen, ließe sich technikgeschichtlich bereits Aussagen,
              dass man in der Lage war, Bohrungen in Stein vorzunehmen. Hier ließen
              sich verschiedene Hypothesen bilden, wie diese Bohrungen durchgeführt
              wurden, die mittels Experimenten überprüft werden könnten. Ein
              Beispiel wäre die Hypothese, man hätte mit einem Röhrenknochen
              und feinem Sand einen Kern aus dem Stein herausgebohrt. Eine
              andere, man hätte mit einem massiven Rundholz und Sand ein Loch
              hinein geschliffen. Fände man den passenden Bohrkern zu diesem
              Stein, könnte man ebenfalls Aussagen wie das Loch in den Stein
              kam, und das die Bohrung mit größter Wahrscheinlichkeit am
              Fundplatz ausgeführt wurde.
              
              Doch zurück zur funktionalen Deutung: Da wir heute keine
              Werkzeuge aus Stein benutzen, fällt also die Methode des
              aktualistischen Vergleiches weitgehend aus. In unserer materiellen
              Ausstattung gibt es keine künstlich so geformten Steine mit einer
              spezifischen Funktion. Ein weiterer methodischer Ansatz wäre
              Hypothesenbildung aus einem allgemeinen oder speziellem
              Kulturmodell heraus bzw. für dieses GEDANKENEXPERIMENT einfach
              aus unserem individuellen Vorwissen. Vermutlich kennen wir alle
              irgendwelche Bilder vom keulenschwingenden Urmenschen, sei es aus
              Film und Fernsehen, Cartoons und Bildwitzen oder mehr oder weniger
              alten populären oder auch populärwissenschaftlichen
              Publikationen. So wäre eine häufig geäußerte Hypothese
              vermutlich `dieses ist (oder besser: könnte sein) ein Teil einer
              Waffe, ein KeulenkopfA. Andere würden eine friedlichere
              Interpretation wählen `ein Hammer oder SchlegelA. Wer einmal in
              einem Museum die Rekonstruktion eines Webstuhles gesehen hat, würde
              vielleicht eine Analogie zu den Gewichten sehen mit denen die
              Kettfäden gestrafft werden. Andere würden an Gewichte zur
              Beschwerung von Netzen zum Fischfang denken. Vermutlich würden
              sich andere Beispiele in unserem Kulturkreis schwerlich finden
              lassen. Wenn man keine gescheiten Ideen hat, ist es auch eine häufig
              geübte Praxis eine unbekannte `kultischeA Bedeutung zu
              postulieren (ohne eine stichhaltige oder auch nur wahrscheinliche
              Begründung). Ein weiterer methodischer Ansatz ist der
              ethnographische Vergleich, bei dem wir Funde mit der materiellen
              Kultur der nicht europäischen Kulturen vergleichen und siehe da,
              wir finden eine weitere Verwendungsmöglichkeit, nämlich als
              Beschwerung eines Grabstocks.
              
              OHP Folie Grabstock
              
              Dieses Gerät wird als eigenständiges Werkzeug in unserem
              Kulturkreis nicht benutzt, da wir keinen saisonalen Hackbau auf
              durch Hitze verkrusteten Böden betreiben und für das Legen größerer
              Samenkörner in unseren weichen Böden andere Ackergeräte
              benutzen. Trotzdem ist die Technik harte Böden z.B. mit Stößen
              einer schweren Eisenstange aufzubrechen, auch bei uns bekannt und
              genutzt. Je größer die Masse des Werkzeuges, desto leichter
              dringt die Spitze in den harten Boden. Steht nur Holz bzw. Knochen
              für die Spitze des Stabes zur Verfügung, bietet sich eine
              Beschwerung mittels Steingewicht an.
              
              Eine sichere funktionale Zuordnung ist nur im Zusammenhang mit dem
              Befund möglich. Für die verschiedenen Möglichkeiten der Deutung
              lassen sich bestenfalls durch logische Diskussion grobe
              Wahrscheinlichkeiten ableiten. Bei Deutung als Waffe: lässt das
              Gewicht ein schnelles Schwingen zu? lässt sich die `KeuleA gut über
              längere Zeit tragen? Wird das Material einen heftigen Aufprall überstehen?
              
              Bei einer Deutung als Schlegel wird die Stabilität die Hauptrolle
              spielen bzw. die Frage: Lohnt sich der Herstellungsaufwand im
              Vergleich zur erwarteten Gebrauchsdauer? Bei der Deutung als
              Beschwerung gilt das gleiche: Lohnt sich der Fertigungsaufwand und
              was soll es beschwert haben? Gab es größere Gewässer, die mit
              einem Netz befischbar gewesen wären? Gab es schon eine weit
              entwickelte Textiltechnologie mit Webstuhleinsatz?
              
              Die Frage: Gab es schon Netze?, würde ich auch für das sog. Paläolitikum
              nicht stellen wollen, eben aufgrund der Erhaltungsbedingungen.
              Sind uns zur Technologie dieser Zeit nur sehr rudimentäre
              Aussagen möglich? Dennoch zeigt die Forschung immer deutlicher,
              dass auch in dieser Zeit mehr als nur grobe Steingeräte vorhanden
              waren.
              
              Ich werde auf diesen Punkt noch zurückkommen.
              
              Anhand von Einzelmerkmalen und Merkmalsgruppen an einzelnen
              Artefakten und ihrer Vergesellschaftung werden archäologische `GruppenA
              bzw. `KulturenA oder `IndustrienA definiert und mehr oder minder
              stillschweigend ethnisch gedeutet, d.h. ein bestimmtes Geräteinventar
              wird einer bestimmten Gruppe von Menschen zugeordnet und als räumlich,
              zeitlich und kulturell gleich bzw. ähnlich gesetzt. Ein solches
              Verfahren ist aus verschiedenen Gründen problematisch und seine
              unreflektierte Anwendung kann schnell zu falschen bzw. unsicheren
              Ergebnissen führen.
              
              Der erste Unsicherheitsfaktor ist, dass die Steinwerkzeuge nicht
              nach einer allgemein verbindlichen Norm hergestellt wurden,
              sondern von Individuen aus lokalen Rohstoffen zu einem bestimmten
              Zweck.
              
              Wenn es z.B. in einem Gebiet keine zugänglichen Steinvorkommen außer
              Flußgeröllen gibt, kann man keine faustkeilähnliche Geräte
              herstellen, da dazu plattiges Material hinreichender Größe
              notwendig ist. Man wird nur Chopper oder Chopping-Tools daraus
              herstellen können, Typen, die gemeinhin mit den ältesten
              menschlichen Werkzeugen in Verbindung gebracht werden, aber beim
              Fehlen anderer Rohstoffe wohl immer wieder hergestellt worden
              sind.
              
              Aus der Vielzahl dieser Geräte und dem dabei anfallenden Abfall
              definiert der Archäologe dann für den jeweiligen Fundplatz oder
              sogar darüber hinaus `typischeA Geräte oder `GerätetypenA mit
              bestimmten Merkmalen oder Merkmalsgruppen. Hierbei fließen häufig
              subjektive Beurteilungen bei der Abgrenzung eines Gerätes als `typischA
              oder nicht? ein. Meist wird nur dieser Teil des Fundgutes
              publiziert oder auch nur eine Auswahl davon, die dem Ausgräber
              besonders typisch erscheinen. Das Grundproblem ist, dass wir so
              bestimmte Werkzeugsätze oder Werkzeuge kulturell, räumlich oder
              zeitlich deuten. Greifen wir hier einmal zum Mittel des
              aktualistischen Vergleichs und stellen uns vor auf einer Baustelle
              bricht der Rohbau zusammen und würde aufgegeben werden. Man schüttet
              die Baugrube mit dem eingestürzten Keller und Erdgeschoss zu und
              dieser Befund bleibt erhalten bis spätere Archäologen mit einer
              Ausgrabung beginnen. Im ehemaligen Erdgeschoss finden sie den
              Werkzeugsatz eines Maurers, typischerweise in einem schwarzen
              Plastikbaueimer mit Mörtelspuren. Es sind dies Fäustel, Meißel,
              Flach- und Spitz, verschiedene Kellen, Trapez- und große Mörtelkelle,
              vielleicht ein Fugeneisen, Lot, Zollstock, Schnur und Eckwinkel,
              ein paar Nägel, ein Putzglätter, ein Quast, - na - vielleicht
              sind es doch lieber zwei Eimer.
              
              Im Keller war schon der Elektriker am Werk, man findet seinen
              Stahlblechwerkzeugkasten mit Schraubendreher, Zangen, Messgeräten,
              kleiner Säge, usw. und würde diese unterschiedlichen Gerätesätze
              nun zeitlich oder kulturell deuten statt funktional wie es richtig
              wäre. Bei der geschilderten Befundsituation in einem eingestürzten
              Gebäude ist es leicht und einsichtlich auf eine zeitliche und
              kulturelle Deutung zu verzichten, da es sich ja um einen
              geschlossenen Befund handelt, d.h. hier sind alle Funde zum
              Zeitpunkt der Niederlegung gleichzeitig. Der Begriff des
              `geschlossenen FundesA wurde von Oskar Montelius Ende des 19.
              Jahrhunderts eingeführt. Um bei diesem Beispiel zu bleiben, wenn
              frühe Menschengruppen nur saisonal sesshaft waren oder von einem
              permanenten Siedlungsplatz gelegentlich oder periodisch andere Plätze
              für eine Sondernutzung, wie etwa Jagd auf wanderndes Wild oder
              Fischfang von Wanderfischen wie etwa Lachsen, ausübte, finden
              sich jeweils die Werkzeuginventare der jeweiligen Tätigkeit am
              jeweiligen Platz. Auch heute werden sich die Werkzeuginventare,
              sagen wir eines Schlossers, unterscheiden, die wir in seiner
              Werkstatt (stationäre Großgeräte und seltener benutzte
              Werkzeuge neben den Standardwerkzeugen in breiter Auswahl) finden,
              von denen unterscheiden, die er in seinem persönlichen
              Werkzeugkasten auf Montage oder im Reparaturservice mit sich führt
              (häufig gebrauchte Standardwerkzeuge) und denen, die sich in
              seinem Privathaushalt finden (hier auch z.B.
              Holzbearbeitungswerkzeuge oder je nach Hobby solche zum Malen oder
              zur Lederbearbeitung). Diese Inventare werden von einer einzigen
              Person zwar nicht gleichzeitig, aber doch zeitnah und abwechselnd
              benutzt. Vergleicht man nun weiterhin z.B. die persönlichen
              Werkzeugkästen von Personen gleicher Berufe, werden sich auch
              hier gravierende Unterschiede finden, die eher auf
              Spezialisierung, persönlichen Vorlieben und Erfahrungen als in
              kulturellen Unterschieden liegen. Natürlich gibt es regionale
              Unterschiede in bestimmten Geräten z.B. den berliner und den
              rheinischen Maurerhammer, und sie lassen sich auch zur
              Unterscheidung heranziehen, nur muss methodisch sauber und
              nachvollziehbar an hinreichend vielen Fundstellen die Unterschiede
              nachgewiesen werden um allgemeinverbindliche Aussagen zu treffen.
              Hierbei wird es vor allem um großräumige und zeitlich grobe
              Abgrenzungen gehen.
              
              Bei der Analyse und Interpretation solcher Werkzeuge zahlt es sich
              aus, wenn man über entsprechende praktische Erfahrungen verfügt.
              ALFRED RUST , der in diesem Jahr seinen 100. Geburtstag gefeiert hätte,
              prägte den Begriff der `Heidelberger KulturA für bestimmte
              Steingeräte, die er mit dem Homo erectus in Verbindung brachte,
              von dem 1905 in Mauer bei Heidelberg ein Unterkiefer in einer
              Kiesgrube gefunden wurde. Die Geräte, sog. Nasenschaber und
              Querhobel, zeichnen sich dadurch aus, dass sie nur einen kleinen
              Wirkteil und einen großen Griffteil haben und jeweils nur für
              den links- bzw. rechtshändigen Gebrauch geeignet sind. Sie eignen
              sich zur Bearbeitung von Knochen, Geweih und Holz.
              
              OHP Folie:
              
              RUST war gelernter Elektriker und kam über VHS-Kurse, die von dem
              Hamburger Prähistoriker SCHWANTES gehalten wurden, zur archäologischen
              Forschung. Bekannt ist RUST vor allem durch seine Ausgrabungen im
              Ahrensburger Tunneltal, wo er Lagerplätze jungpaläolithischer
              Rentierjäger untersuchte. Aber er fuhr auch mit dem Fahrrad bis
              nach Syrien um dort archäologische Ausgrabungen durchzuführen,
              z.B. in der Höhle von Jabrud, wo er unter anderem - was für die
              Chemiegeschichte interessant ist - den wohl zweitältesten
              bekannten Holzteer fand. Insbesondere seine „Heidelberger
              Kultur“ wurde in der Fachwissenschaft weitgehend abgelehnt und
              erst in den letzten Jahren zögerlich eingestanden, dass es sich
              um echte Artefakte handelt. Obwohl schon immer bekannt war, dass
              er bei seinen Forschungen während der Zeit des
              Nationalsozialismus auch Personal entsprechender NS-Organisation,
              wie etwa den Reichsarbeitsdienst einsetzte, wurde dieser Aspekt
              seines Forscherlebens zu seinem 100. Geburtstag von der Presse
              zusammen mit unbewiesenen Spekulationen im Hinblick auf den Raub
              von Kulturgütern in den von Deutschland besetzten Gebieten wieder
              `hochgekochtA, so dass ein geplanter öffentlicher Festvortrag
              leider abgesagt wurde. Durch RUST>s handwerkliche Tätigkeit
              konnte er die `Heidelberger GeräteA als Werkzeuge identifizieren
              und ihre technischen Vorteile erkennen. Durch die Beschaffenheit
              des hand angepassten Griffteils und der Winkelstellung der
              Schneidkante kann die Körperkraft gut auf das Material einwirken
              ohne dass man Gefahr läuft, sich Splitter des Werkstoffes in die
              Haut zu reißen oder mit der Hand gegen das Werkstück zu stoßen.
              In jüngeren Zeiten finden sich vermehrt kleinere geschärfte
              Feuersteinstücke, die vielleicht für ähnliche Zwecke in einen
              Griffteil aus organischem Material eingeklebt wurden. Diesen Griff
              konnte man beliebig wieder verwenden, als Klebstoff diente z.B.
              der schon erwähnte Holzteer, von dem ein weiteres altes Stück
              bei Königsaue zusammen mit Mousterien Artefakten gefunden wurde,
              welches noch den Negativabdruck eines Steinartefaktes aufwies.
              
              Ein weiteres Beispiel aus jüngerer Zeit möchte ich Ihnen nun
              vorstellen:
              
              Im Rahmen des Forschungsprojektes `Landschaftsentwicklung und
              Besiedelungsgeschichte des Stader RaumesA wurden zwischen 1983 und
              1998 archäologische Untersuchungen von der Bodendenkmalpflegebehörde
              und der Universität Hamburg durchgeführt. Wobei Professor HELMUT
              ZIEGERT hauptsächlich Fragestellungen im Bereich der Elbmarsch
              untersuchte. Neben dem ältesten Deich Norddeutschlands (um 800
              nChr.), der zwar technik-geschichtlich als Technokomplex aus
              mehreren zwingend zusammenhängenden Techniken und Technologien
              auch in diesem Rahmen sehr interessant ist, möchte ich nur einen
              Einzelaspekt aus der Zeit weit vor dem ersten Deich hier
              behandeln.
              
              Auf dem Fundplatz der ehemaligen Siedlung in Drochtersen Ritsch
              fanden sich Reste eines verbrannten Einbaumes. Aus zeitnahen römischen
              Quellen wissen wir von solchen Fahrzeugen in diesem Gebiet. Als
              Experiment ließ Professor HELMUT ZIEGERT einen Einbaum annähernd
              gleicher Größe aus einem Buchenstamm nachbauen. Wir arbeiteten
              mit einfachen, modernen Handwerkszeug, vor allem mit Stechbeiteln.
              Neben einer Abschätzung des Arbeitsbedarfes sollten die Schwimm-
              und Fahreigenschaften im Experiment überprüft werden. [DIAS]
              
              Zwei weitere Beispiele für technikgeschichtlich interessante
              Forschungen, diesmal aus einer ganz anderen Weltgegend, möchte
              ich Ihnen ebenfalls kurz vorstellen:
              
              Professor ZIEGERT führt seit langer Zeit Forschungen in der
              Sahara, vor allem in dessen libyschen Teil durch. Neben einer
              Technik zur Salzverhüttung, auf die ich später noch eingehe,
              untersuchte Professor ZIEGERT Bewässerungssysteme, die sog.
              Foggharas. Ich begleitete Professor ZIEGERT auf mehreren dieser
              Forschungsreisen und führte dort verschiedene Untersuchungen
              durch, darunter auch an einem Fogghara.
              
              Weiter untersuchten wir einen Siedlungsplatz früher Menschen an
              einem großen See auf dem Gebiet der heutigen Zentralsahara. Diese
              ehemaligen Seen wurden von dem deutschen Geologen Professor TIEDIG
              und seinem Schüler, dem Libyer Dr. SCHAIJA, entdeckt. In der
              Uferzone des ehemaligen Sees fanden sich mächtige Ascheschichten,
              die wahrscheinlich von periodisch abgebrannten Schilfpflanzen
              stammen, in diesen Ascheschichten finden sich neben Artefakten
              auch Muluskenreste, in form kleiner Schneckenhäuser. Auch fanden
              sich hier in den Jahren 1994 und 1995 Perlen aus Straußeneischalen.
              Die C14 Analyse der Aschen ergab einen C14 Gehalt von unter der
              Nachweisgrenze, d.h. älter als 70.000 Jahre. Nachdem 1994 nur
              wenige Perlen und Bruchstücke beim Sieben der zerkleinerten Asche
              gefunden wurden, fanden sich 1995 mehr als 40 Perlen, zum Teil in
              situ, so dass die Zugehörigkeit zu dieser Fundschicht
              zweifelsfrei feststeht.
              
              DIAS
              
              Wie man sieht, steht die Perle aufrecht, was darauf hindeutet,
              dass eine Perlenkette im seichten Wasser riss und die Perlen in
              das weiche Sediment sanken. Da die Einlagerung zur Zeit der Seen
              vor etwa 200.000 Jahren stattfand, handelt es sich um den ältesten
              bekannten Schmuck der Menschheit. Neben der technikgeschichtlichen
              Bedeutung des Fundes, die Herstellung solcher kleinen Perlen ist
              auch die kulturhistorische und entwicklungsgeschichtliche
              Komponente äußerst bedeutsam, denn Schmuck und Schmuckbedürfnis
              bedeutet, dass man sich von anderen Individuen abgrenzen und
              unterscheiden will, was ein Selbstbewusstsein der Individuen
              voraussetzt.
              
              Der bisher bekannte älteste Schmuck sind Muscheln in Gräbern des
              Neandertalers, die vermutlich als Kleiderbesatz dienten und etwa
              30.000 Jahre alt sind.
              
              Zum Abschluss möchte ich eine kurze systematische Zusammenfassung
              der Möglichkeiten der archäologischen Forschung am Beispiel der
              Chemiegeschichte geben:
              
              Aussagemöglichkeiten von Sachquellen im Hinblick auf die
              Geschichte der Chemie
              
              In allen Zeiten lässt sich die Chemie in verschiedene Bereiche
              einteilen. Zum einen in den Bereich der praktischen Chemie,
              hierunter fassen wir die Durchführung chemischer Verfahren im täglichen
              Leben des Menschen. Dabei ist es gleichgültig, ob die den
              Verfahren zugrunde liegenden chemischen Prinzipien und `GesetzeA
              den Ausführenden (oder überhaupt) bekannt sind oder nicht. Zum
              anderen die `theoretische ChemieA, früher vor allem in Form von
              Mythen und der Naturphilosophie, welche die bei den praktischen
              Anwendungen beobachteten Phänomene und Gesetzmäßigkeit zu erklären
              versucht, immer im Zusammenhang mit dem weltanschaulichen System
              der jeweiligen Kultur. Zum Dritten, der Bereich der Alchemie, bei
              dem in einem ganzheitlichen Ansatz sowohl die Materie, der
              Chemiker (= Alchemist) sowie der `KosmosA geläutert oder
              verbessert werden sollen. Derartige Ansätze entwickeln sich in
              der Antike (wohl in Ägypten) und wurden im lateinischen und
              arabischen Mittelalter weiter entwickelt, ebenso gibt es eine
              alchemistische Tradition in der chinesischen Kultur. In Europa hält
              sich die Alchemie bis zur Herausbildung der Chemie als moderne
              Naturwissenschaft Ende des 18. Jahrhunderts.
              
              Für den Bereich der praktischen Chemie lassen sich unsere archäologischen
              Methoden und Techniken sehr gut anwenden, da wir es hier mit den
              Produkten, Abfällen und Spuren der chemischen Prozesse zu tun
              haben, mit den üblichen unvermeidbaren Befundreduktionen durch
              die mehr oder minder lange Lagerung bis zur Auffindung und
              Untersuchung. Auch ethnologische bzw. ethno-archäologische Ansätze
              sind in diesem Bereich denkbar.
              
              Für den Bereich der theoretischen Chemie und der Naturphilosophie
              lassen sich Sachquellen nicht heranziehen.
              
              Was ein früher Mensch dachte, wenn er ins Feuer blickte, wo das
              Holz erst verkohlte, dann zu Asche wurde, wobei Wärme, Licht und
              eventuell Rauch entstanden - oder - warum ein Ei, das neben dem
              Feuer liegt, hart wurde, werden wir nie wissen.
              
              Auch Bildquellen können für diesen Bereich keine Aussagen
              liefern, da uns die jeweilige Ikonographie, mit der die Bilder
              damals erstellt wurden, nicht erschließbar ist.
              
              Erst die Erfindung der Schrift erlaubte eine Überlieferung zu
              derartigen Sachverhalten, wobei die innere und äußere
              Quellenkritik bei diesen historischen Schriftquellen zu beachten
              ist, wie in allen anderen Bereichen der (schrift)-historischen
              Forschung auch.
              
              Auch ethnologische Forschungen helfen in diesem Bereich der
              Chemiegeschichte nicht weiter, da die Vorstellungen heutiger
              Kulturen nicht mit denen früherer übereinstimmen müssen,
              sondern eher von einer großen Bandbreite von Vorstellungen
              ausgegangen werden muss.
              
              Die Alchemie als Mischform von Experimenten und theoretischen
              sowie mystisch-magischen Elementen entzieht sich aus den
              vorgenannten Gründen ebenfalls einer Erforschung nur aus den
              Sachquellen.
              
              Welchen Gebrauch macht die Chemiegeschichtsschreibung von archäologischen
              Forschungsergebnissen?
              
              Während meines Nebenfachstudiums (Geschichte der
              Naturwissenschaften) untersuchte ich im Rahmen eines Seminars
              einige neuere Gesamtdarstellungen der Geschichte der Chemie auch
              unter dieser Fragestellung.
              
              Neben Mogelpackungen wie etwa KRÄTZ, 1990, dessen Buch zwar den
              Untertitel `7000 Jahre Lehre von Stoffen und VerfahrenA trägt,
              das aber mit `Färben in der AntikeA beginnt und somit fast 5000
              Jahre eigenen Anspruchs unterschlägt, fanden sich z. B. in einem
              Werk von 1991 [SALZBERG], sieben zitierte Titel für den Bereich
              der Vorgeschichte, das jüngste aus dem Jahr 1957! Das heißt,
              selbst wenn das zitierte Buch auf dem Forschungsstand des Jahres
              der Drucklegung sein sollte, dass 34 Jahre archäologischer
              Forschung gänzlich unberücksichtigt bleiben. Für die anderen älteren
              Epochen sieht es nicht viel besser aus: Antike vierzehn Titel, der
              jüngste 1976, Mittelalter zweiundzwanzig Titel, der jüngste
              1967.
              
              Zusätzlich ist zu bedenken, dass die angegebenen Werke zumeist
              Handbücher und Standardwerke sind, z.B. FORBES, 1955 - 1966,
              deren archäologische Quellen zu einem Großteil aus der Zeit vor
              dem 2. Weltkrieg stammen. Andere zitierte Werke z.B. LEVEY, 1959,
              `Chemistry and Chemical Technology in Ancient MesopotamiaA, sind
              methodisch nicht haltbar, da eine Funktionszuweisung ausschließlich
              aufgrund von Formähnlichkeiten mit heutigen Geräten erfolgt,
              ohne weitere Untermauerung der Aussage wie etwa Grabungsbefunde
              oder andere Tatsachen, was dann zu einer Bildunterschrift bei
              einem Metallgefäß führt: `Frying pan 3000 B.C.A (Abb. 30, S.
              52), nur weil dieses einer heutigen Kasserolle ähnelt. Auch für
              dieses Buch gilt, dass die meiste zitierte archäologische
              Literatur aus den zwanziger und dreißiger Jahren stammt.
              
              Die Berücksichtigung der außereuropäischen Kulturen ist gering
              und beschränkt sich auf China, das arabische Mittelalter sowie
              evtl. Indien, da es für diese Hochkulturen in europäische
              Sprachen übersetzte Schriftquellen bzw. Monographien zur
              Wissenschafts- und Technikgeschichte gibt.
              
              Die Erkenntnisse der Ethnographie zu jüngeren schriftlosen
              Kulturen und bei diesen ausgeführten chemischen Verfahren finden
              keinen Niederschlag. Ob aus mangelndem Interesse oder Ignoranz,
              die das Vorliegen einer `WissenschaftA in diesem Falle leugnet?
              Hier böten sich Möglichkeiten für den ethnographischen
              Vergleich, obwohl bei der Übertragung auf frühere Zeiten die üblichen
              Vorbehalte gelten. s. S. XX
              
              Ein zusätzliches Problem ist, dass die Verfasser zumeist Chemiker
              sind, die sich für die Geschichte ihrer Wissenschaft
              interessieren, sie jedoch keine Kenntnis von historischer
              Forschung haben und deshalb gerne auf historische Untersuchungen
              zurückgreifen, die bereits publiziert sind ohne hierbei zu
              beachten, dass keine objektiven und unwandelbaren Wahrheiten
              mitgeteilt werden - sondern im besten Falle - der augenblickliche
              Forschungsstand sowie die Meinungen des jeweiligen Autors.
              
              Sie stehen nicht im Prozess der historischen bzw. archäologischen
              Forschung.
              
              Sie können ebenfalls nicht einschätzen, welche Aussagemöglichkeiten
              Sachquellen bieten bzw. welchen Gebrauch (Schrift)historiker von
              diesen Möglichkeiten gemacht haben.
              
              Ideal wäre es, diese Problemstellungen zur frühen Chemie von
              Wissenschaftlern untersuchen zu lassen, die sowohl über
              Qualifikationen auf dem Gebiet der archäologischen wie auch
              wissenschaft(schrift)historischen Disziplinen verfügen, da - sie
              sowohl mit Schrift- wie auch Sachquellen umgehen können, und so für
              eine qualitativ hochwertige Forschung stehen.
              
              
              
              Der Beitrag der Archäologie für die Erforschung der
              Chemiegeschichte in schriftlosen Zeiten und Kulturen:
              
              Für diese Zeiten bilden Sachquellen, d.h. Spuren und Überreste
              den einzigen Zugang zu den chemischen Kenntnissen und Anwendungen
              der Menschen dieser Epochen.
              
              Rezente und subrezente schriftlose Kulturen sind der
              Forschungsgegenstand von Ethnologie, Ethnographie sowie der
              Ethnoarchäologie.
              
              Am Beispiel der subrezenten Eisenverhüttung in Afrika lässt sich
              die Schwierigkeit der Erforschung chemischer Techniken (hier die
              Produktion von Eisen bzw. Stahl) aufzeigen.
              
              Es liegen viele Berichte von Ethnographen über die Produktion von
              Eisen im Rennfeuerverfahren aus Afrika vor, es gibt Fotografien
              der benutzten Öfen und Herde sowie Filmaufnahmen vom Verhüttungsprozeß.
              Trotzdem ist es bisher nicht gelungen, das Verfahren anhand dieser
              Quellen nachzuvollziehen, entscheidende Details wurden nicht
              beobachtet bzw. dokumentiert, Proben nicht genommen. Heute ist
              diese Tradition verloren.
              
              Daher müssen archäologische Ausgrabungen unternommen werden um
              die fehlenden Erkenntnisse zu gewinnen. Das Problem hierbei ist,
              dass wir nur die Abfälle des Prozesses, d.h. vor allem Schlacken,
              auffinden können.
              
              Normalerweise sind die Öfen aufgebrochen, und da aus örtlichem
              Material (Lehm) bestehend, außer in hartgebrannten unterirdischen
              Teilen, zerfallen. Das Eisen wurde als gewünschtes Produkt weiter
              verarbeitet und die Fertigprodukte vom Ort entfernt. Die
              Ausgangsmaterialien im Prozess verbraucht bzw. später verwandt,
              oder sind an der Erdoberfläche nicht erhalten geblieben.
              
              Dieselben Faktoren gelten natürlich ebenso außerhalb Afrikas,
              weshalb auch hier die Schwierigkeit besteht, den Rennfeuerprozeß
              der Eisenzeit in Europa aus den Überresten zu rekonstruieren. Als
              Ausweg bieten sich zwei Möglichkeiten, zum einen durch dynamische
              Experimente zu einem Erfolg zu gelangen, wozu allerdings große
              Serien von Experimenten nötig sein werden, die sich vermutlich
              nicht finanzieren lassen, zum anderen die Untersuchung von
              Fundstellen, in denen der Rennfeuerprozeß in situ konserviert
              ist.
              
              
              
              Die Methode des dynamischen Experiments entwickelte unser geehrter
              Jubilar (Herr Professor Helmut Ziegert) anlässlich der
              Erforschung eines bis dato unbekannten technischen Prozesses, nämlich
              der Produktion von Kochsalz aus salzhaltigem Sediment mit Hilfe
              von Feuer.
              
              Da der Jubilar in der Zentralsahara in den 1960er Jahren natürlich
              keinen Zugang zu einer wissenschaftlichen Fachbibliothek hatte,
              musste er einen anderen Weg zur Erkenntnis beschreiten: Durch
              Serien von Experimenten, bei denen jeweils ein Parameter geändert
              wurde, konnte der Jubilar den Prozess nachvollziehen, nachdem er
              ein Modell des Prozesses aus der Analyse der Grabungsbefunde
              erstellt hatte. Durch Vergleich der Versuchsergebnisse mit den
              gefundenen Schlacken konnten die Ergebnisse überprüft werden,
              bis am Ende genießbares Speisesalz hergestellt wurde. Später
              konnte der Jubilar nachweisen, dass dieses Verfahren auch in Ägypten
              angewendet und wahrscheinlich dort entwickelt worden war.
              
              Professor HELMUT ZIEGERT, Der Anschnitt: Salzverhüttung
              
              
              
              Der Beitrag der Archäologie für die Erforschung der
              Chemiegeschichte in historischen Zeiten und Kulturen:
              
              Mit zunehmenden zeitlichen Abstand sinkt die Zahl der noch
              vorhandenen Schriftquellen, steigern sich die Probleme bei ihrer
              Auswertung und anschließender Interpretation zur Beantwortung
              historischer Fragestellungen.
              
              Als Beispiel sei hier ein Keilschrifttext mit chemischen Rezepten
              genannt, deren beide mir bekannte Übersetzungen in die deutsche
              Sprache hinsichtlich der beschriebenen Verfahrenstechnik stark
              unterschiedlich sind, [ZIMMERN, 1925: 185 ] / [DARMSTAEDTER 1927:
              80] oder eine Anleitung zum Bau eines Schmelz- bzw. Brennofens,
              von der mir zwei Übersetzungen ins deutsche sowie eine ins
              englische bekannt sind, diese sich ebenfalls stark unterscheiden.
              [ELIADE, 1960: 87][1] / [ZIMMERN, 1925: 183] / [OPPENHEIM, 1970:
              32-33]
              
              Die Identifizierung bestimmter Wörter oder Zeichen als Terminus
              Technicus bzw. als bestimmten eingesetzten Rohstoffen und deren
              genaue chemische Zusammensetzung ist unsicher und nur durch
              Analysen an Fundmaterial und/oder Experimente nachvollziehbar.
              
              Aus dem antiken Griechenland sind uns zahlreiche schriftliche
              Quellen zur Naturphilosophie überliefert mit ersten chemischen
              Theorien, beispielhaft sei hier auf die aristotelische
              Vier-Elementen-Lehre und, hieraus abgeleitet, die Zusammensetzung
              bzw. Entstehung von Mineralien und Metallen [ARISTOTELES,
              Meteorologica III, 6,378 a12-b4 z.B. in der deutschen Übersetzung
              von STROHM, 1970: 89-90]
              
              Bei den dort gemachten Ausführungen muss man bedenken, dass es
              sich hier um Ableitungen aus dem philosophischen System des
              Aristoteles, nämlich seiner Vier-Elementen-Lehre, handelt und wir
              von den Praktikern dieser Zeit (Schmelzer, Handwerker) keine
              schriftlichen Überlieferungen haben, so dass über deren eigenen
              theoretischen Ansätzen keinerlei Aussagen möglich sind, denn
              diese müssen mit denen der Philosophen nicht überein gestimmt
              haben.
              
              Auch die Schriftquellen in jüngeren Zeiten lassen viele Fragen
              offen. Sei es im Hinblick auf eingesetzte Stoffe, Geräte, aber
              auch Verfahren, sei es, dass die Verfasser die uns fehlenden
              Angaben für trivial hielten, oder sie als Werkstattgeheimnisse
              oder anderes Geheimwissen nur mündlich weitergaben und nicht
              durch schriftliche Aufzeichnungen profanisieren oder weiter
              verbreiten wollten.
              
              Für Zeiten, in denen mehr und aussagekräftigere Schriftquellen
              und auswertbare Bildquellen, z.B. Abbildungen von Geräten oder
              ganzen Laboratorien vorliegen, kann die Archäologie wichtige
              Beiträge leisten.
              
              So stellt sie durch Ausgrabung Muster und Proben von Laborgeräten,
              Materialien, Fertigprodukten und Produktionsabfällen für
              Untersuchungen zur Verfügung. Auf diese Weise wird die Möglichkeit
              eröffnet, die schriftliche Überlieferung, z.B. von Rezepten,
              unabhängig zu überprüfen.
              
              Angaben, die in den Schriftquellen fehlen oder unklar sind, können
              ergänzt bzw. überprüft werden, z.B. die Beschaffenheit von Geräten
              nach Material, Form, Abmessungen und Wandstärken. Die
              Einwirkungen auf die Geräte, z.B. Verfärbungen und Strukturänderungen
              durch Hitzeeinwirkung können untersucht und so evtl. Rückschlüsse
              auf die Stärke und Dauer von Temperatureinwirkungen gewonnen
              werden. Vor der Entwicklung bzw. Verbreitung zuverlässiger
              Temperatur- und Zeitmeßverfahren sind die Angaben zu diesen Prozeßparametern
              sehr vage gehalten, wie z.B. `in starkem FeuerA bzw. `gelinde WärmeA,
              je nach Art des Brennstoffes, seines Wassergehaltes (bei Hölzern),
              Bauart des Ofens und evtl. zusätzlicher Belüftung durch Blasebälge,
              wird auch ein `starkes FeuerA in Durchschnitts- und
              Spitzentemperatur stark variieren können. Auch gleichmäßige
              oder einseitige Erhitzung von Reaktionsgefäßen lässt sich evtl.
              nachweisen.
              
              Durch Untersuchung von Rohmaterialien sowie Reaktionsrückständen
              in oder an Gefäßen lassen sich Aussagen zur Reinheit und evtl.
              zur Herkunft der verwendeten Chemikalien machen, aus den
              Reaktionsrückständen lassen sich evtl. die Prozeßparameter
              ermitteln.
              
              Die räumlichen Strukturen von Laboratorien oder Produktionsstätten
              sowie Aussagen zur Verzahnung mit anderen Lebensbereichen und zur
              Auswirkung der angewendeten Prozesse auf Mensch und Umwelt dieser
              Orte und Zeiten können durch Ausgrabungen und die Gewinnung
              entsprechender Proben untersucht werden.
              
              Sind z.B. Grablegungen von Fürsten bekannt, die der Alchemie gefrönt
              haben, wäre eine Analyse des Grabinhaltes auf in Knochen oder
              Haaren gespeicherte chemische Elemente oder Verbindungen
              interessant. Gleiches gilt für einfache Friedhöfe in der Nähe
              früher Chemieproduktionen wie etwa Bergbaugebiete oder städtischer
              Handwerkerschaft der verschiedenen Gewerke. In großem Maßstab
              betriebener Bergbau auf Metalle und deren Verhüttung lässt sich
              in der Umwelt sogar weiträumig nachweisen.
              
              So hinterließ der mittelalterliche und spätere Bergbau im Harz
              seine Spuren in den Ortlehmen der entwässernden Flüsse in Form
              steigender Metallgehalte, wobei sich drei Phasen unterscheiden
              lassen. So könnten diese Lehme auch zur Datierung verwendet
              werden. Ähnliches sollte für andere Gebiete oder chemische
              Produktionen möglich sein. [ORTLAMM?]
              
              Ein Beispiel für die interdisziplinäre Zusammenarbeit von Archäologie
              und Naturwissenschaftsgeschichte mag die Ausgrabung einer Grube
              mit einer dort deponierten Laborausrüstung eines alchemistischen
              oder auch metallurgischen Laboratoriums im Niederösterreichischen
              Gut Oberstockstall durch SIGRID VON OSTEN dienen [von OSTEN, 1992,
              1998]. Hier wurde eine große Anzahl Laborgerätschaften aus
              Keramik, vor allem Tiegel sowie Glas geborgen, die zum überwiegenden
              Teil in Gebrauch gewesen waren und noch Anhaftungen und
              Schlackenreste enthielten. Außerdem erlaubten sie einen Vergleich
              von Originalen[2] mit den Abbildungen und Beschreibungen der
              zeitgenössischen Literatur, die sich als durchaus zuverlässig
              erwiesen. Außerdem scheint es sich um die Auflösung und `EntsorgungA
              eines im Betrieb gewesenen oder kurz zuvor stillgelegten
              Laboratoriums zu handeln, so dass von einem geschlossenen Fund
              auszugehen ist, was bei einzelnen überlieferten Gerätschaften
              oder gar nur deren Bruchstücken nicht der Fall ist.
              
              Durch Auswertung der noch vorhandenen Archivalien und der
              Schriftquellen konnten weitere Einzelheiten erschlossen werden. Im
              Zusammenhang hiermit stehen die Bohrsondierungen, die der Autor
              zusammen mit Frau VON OSTEN sowie Herrn Professor JOST WEYER
              unterhalb des ehemaligen Laboratoriums im Schloss Weikersheim
              durchgeführt hat [von OSTEN / SIEBERS / WEYER, 1994]. Nachdem
              Professor WEYER in den Jahren zuvor die alchemistischen Neigungen
              des Grafen Wolfgang II. von Hohenlohe (1546-1610) aufgrund des
              erhaltenen Archivmaterials schrifthistorisch erforscht hatte [WEYER,
              1992], sollte mit diesen Bohrungen ein Modell überprüft werden,
              welches wir aus den Ergebnissen der schrifthistorischen Forschung
              entwickelt hatten: Das (heute nicht mehr vorhandene) Laborgebäude
              Schloss unmittelbar mit der Burgmauer ab, so dass es durchaus möglich
              erschien, das zerbrochene oder unbrauchbar gewordene Geräte sowie
              Laborabfälle im Burggraben `entsorgtA worden waren. Außerdem war
              es möglich, dass beim Abbruch des Labors Bauschutt ebenfalls in
              den Graben gelangt sein konnte.
              
              Bei eindeutigeren Befunden bzw. einfacheren Grabungsverhältnissen
              (der Burggraben wird von der nahen Tauber häufiger überflutet) hätten
              so durch Ausgrabungen und methodischer Bearbeitung der Funde und
              Befunde die aus den Schriftquellen ermittelten
              Forschungsergebnisse überprüft bzw. neue Erkenntnisse gewonnen
              werden können. Wichtig ist hierbei eine saubere Trennung der
              Quellengattungen und ihrer jeweiligen methodischen Bearbeitung,
              d.h. zuerst Aussagen hinsichtlich der anfänglichen
              Fragestellungen aus jeder Quellengattung allein zu machen und erst
              dann im nachhinein die Ergebnisse aus den unterschiedlichen
              Quellengattungen miteinander zu vergleichen und Widersprüche
              sowie Bestätigungen festzustellen. Nur durch diese, auch den
              Naturwissenschaftlern geläufige Arbeitsweise: Fragestellung,
              Modell- bzw. Hypothesenbildung anhand von Theorien oder Vorwissen
              und anschließender Tests, z.B. durch Experimente oder anhand von
              Grabungsergebnissen, sodann eine Synthese aller Ergebnisse und die
              Formulierung von Antworten auf die Ausgangsfragestellungen. Nur so
              lässt sich über ein eher spekulatives `so stelle ich es mir vor
              / so könnte es gewesen seinA hinauskommen bzw. Überinterpretationen
              von Quellen vermeiden.
              
              Ausblick
              
              Nur durch interdisziplinäre Zusammenarbeit bei der Beantwortung
              neuer und ungelöster wissenschaftsgeschichtlicher Fragestellungen
              können über den Kanon des publizierten Wissens hinaus neue
              Ergebnisse erzielt werden.
              
              Das Zitieren aus älteren Werken vermehrt nicht unser Wissen,
              sondern ist nur wie `alten Wein in neue Schläuche zu gießenA,
              wovon dieser nicht besser wird.
              
              Neue Antworten entstehend nur aus neuen Fragen oder aus alten
              Fragen, die sich mit Hilfe der modernen wissenschaftlichen
              Methodik und Technik endlich beantworten lassen.
              
              Dazu müssen sich die Forscher der einzelnen Disziplinen jedoch
              zusammen finden, denn in diesem Fall ist das Ganze mehr, als die
              Summe seiner Teile.
              
              LITERATUR:
              
              BOSE, D. M. /
              
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              The Fontana History of Chemistry
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              DARMSTAEDTER, Ernst
              1927
              Assyrische chemisch-technische Vorschriften und ihre Erklärung
              
              IN:
              
              Archiv für Geschichte der Mathematik, der Naturwissenschaften und
              der Technik
              
              NF 1 (1927/28), S. 72-86
              
              (= Archiv für Geschichte der Naturwissenschaften und der Technik
              10 (1928)
              
              
              
              ELIADE, Mircea
              
              
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              Stuttgart
              
              
              
              FEUSTEL, Rudolf
              
              
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              Stoffen und Verfahren
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              Which Contain Instructions for Glassmakers With a Catalogue of
              Surviving Objects
              New York
              
              
              von OSTEN, Sigrid
              
              
              1992
              Das Alchemistenlaboratorium Oberstockstall. Ein Fundkomplex des
              16. Jahrhunderts aus Niederösterreich, Dissertation (Masch.
              schr.),
              Wien
              
              
              von OSTEN, Sigrid / SIEBERS, Dirk / WEYER, Jost
              
              
              1994
              Probebohrungen im Burggraben von Schloss Weikersheim,
              Main-Tauber-Kreis
              
              IN:
              
              Archäologische Ausgrabungen in Baden-Württemberg 1994,
              S. 359-61
              
              
              von OSTEN, Sigrid, CICHOKI, Otto
              
              
              1998
              Das Alchemistenlaboratorium Oberstockstall. Ein Fundkomplex des
              16. Jahrhunderts aus Niederösterreich
              Innsbruck [H1998/1] [222/Ost] Sukopp???
              
              
              
              
              SALZBERG, Hugh W.
              
              
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              From Caveman to Chemist.
              
              Circumstances and Achievements
              Washington , DC
              
              
              SREJOVIC, Dragoslav
              19735
              Lepenski Vir. Eine vorgeschichtliche Geburtsstätte europäischer
              Kultur. Erweiterte Ausgabe mit einem revidierten und erweiterten
              Originalbeitrag von Hans Quitta
              Bergisch-Gladbach
              
              
              SCHMAND-BESSERAT, Denise
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              STRUBE, Irene / STOLZ, Rüdiger / REMANE, Horst
              1986
              Geschichte der Chemie. Von den Anfängen bis zur Gegenwart
              Berlin
              
              
              STRUBE, Wilhelm
              
              
              19895
              Der historische Weg der Chemie. Von der Urzeit bis zur
              wissenschaftlich-technischen Revolution
              Köln (1. Aufl. in 2 Bde. Leipzig, 1976, 1981)
              
              
              
              
              WERTIME, Theodore A. / MUHLY, James D. (eds.)
              1980
              The Coming of the Age of Iron
              New Haven / London
              
              
              
              
              WEYER, Jost
              
              
              1992
              Graf Wolfgang II. von Hohenlohe und die Alchemie. Alchemistische
              Studien in Schloss Weikersheim 1587-1610. Forsch. Württ. Franken.
              Bd. 39
              Sigmaringen
              
              
              ZIMMERN, H.
              1925
              Assyrische chemisch-technische Rezepte, insbesondere für
              Herstellung farbig glasierter Ziegel, in Umschrift und Übersetzung.
              IN:
              
              Zeitschrift für Assyriologie und verwandte Gebiete NF 2 (=XXXVI
              S. 177 . 208
              
              
              
              
              
              
              
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              [1]Hinweis auf Übersetzungsanmerkung E. !
              
              [2]Die in den Museen und Sammlungen ausgestellten
              'alchemistischen' Geräte stammen
              
              zum größten Teil aus Apothekeninventaren des 19. Jahrhunderts.
              Nachweislich ältere
              
              vollständige Stücke aus Laboratorien sind meines Wissens nicht
              sicher nachgewiesen.